Man soll dem Leib etwas Gutes bieten, damit die Seele Lust hat darin zu wohnen.
Winston Churchill zitiert die heilige Teresa von Avila.
Titefoto: Es ist vollbracht! Und es sieht köstlich aus! Joakim Huber, Michaela Vogl, Nadja Heidinger (Pflegedirektorin), Rivajete Ljoki, Manfred Brunner, Martina Mayerl
Man sieht: Das Thema Essen verbindet Jahrhunderte, Heilige und Politiker! In der heutigen, wohlhabenden westlichen Welt hat die Nahrungsaufnahme ganz unterschiedliche Stellenwerte bekommen: Zelebrieren manche Menschen ihre speziellen Ernährungsformen fast schon religiös, konsumieren andere nur rasch neben der Arbeit oder im Vorbeigehen. So haben im Alltag des modernen Lebens viele von uns den Bezug zum Essen aus den Augen verloren. In einer Zeit, in der Junkfood, Lieferdienste und Convenience-Gerichte im wahrsten Sinne des Wortes „in aller Munde“ und somit in aller Mägen sind, ist auch das Vertrauen in das eigene Können gesunken: „zu kompliziert“, „dauert zu lange“, sind nur zwei Argumente, die für die schnelle Mahlzeit sprechen. Dabei könnte das Zubereiten und Genießen der Mahlzeiten auch als Ausdruck liebevoller Selbstfürsorge gesehen werden.
Für alle, die sich und ihrem Körper etwas Gutes tun wollen und Freude daran haben, in Gesellschaft den Kochlöffel zu schwingen, bietet das Küchenteam im Franziskus Spital Landstraße gemeinsame Kochabende an. Ins Leben gerufen wurden diese von Thomas Mairhofer, Leiter der Gastronomie und Mitglied der Franziskus Spital Wertegruppe. Zusätzliche tatkräftige Unterstützung geben die Küchenprofis Petra Gesierich, Florian Ehrenhöfer, Manfred Brunner sowie die Diätologin Martina Mayerl.
Dazu Thomas Mairhofer: „Ich koche extrem gerne und probiere regelmäßig Neues aus, gerade beschäftige ich mich daheim mit der Fermentation. Auch die nachhaltige Verwendung von Lebensmitteln liegt mir sehr am Herzen, es ist so schade, wenn Essen weggeworfen wird. Da kann man ja oft ein tolles Restl-Essen daraus machen! Mit dieser Begeisterung für das Kochen und Genießen möchte ich andere Menschen anstecken. Und ich liebe Geselligkeit! Das war mein Anreiz, diese gemeinsamen Kochabende zu organisieren.“
Kochen mit den Kolleg*innen macht Spaß, das ist der Grundtenor der Abende, auch wenn das Kochen selbst nicht unbedingt schneller geht, aber das gemeinsame Schnippeln, Rösten, Rühren und Genießen schweißt zusammen und fördert das „Wir“-Gefühl.
Dazu die Teilnehmerin Sidonie Rauchenwald: „Es hat sehr viel Spaß gemacht, gemeinsam mit Kolleg*innen- aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen und Bereichen ein umfangreiches vegetarisches Menü zu zaubern. Ich konnte viel Neues über die vegetarische Küche lernen, zum Beispiel, dass man Petersilwurzeln auch einlegen kann. Außerdem habe ich durch das gemeinsame Kochen viele neue Kontakte mit Kolleg*innen knüpfen können. Das gemeinsame Essen danach im Speisesaal war eine tolle Belohnung! Ein rundum gelungener Abend!“
Michaela Vogl, Standortleiterin der Elisabethinen Wien: „Wir legen großen Wert auf Gastfreundschaft und gutes Essen für Patient*innen und Mitarbeiter*innen. Wenn es schmeckt und satt macht, dann geht es der Seele gut. Das gemeinsame Kochen mit den Kolleg*innen in der Spitalsküche bringt die Menschen zusammen, bereitet Freude und ein Erfolgserlebnis, wenn die Speisen zum Abschluss gemeinsam genossen werden. Am meisten hat mich die beinahe blind funktionierende Zusammenarbeit während des Kochvorgangs mit allen Beteiligten überrascht: Ein gemeinsames Ziel vor Augen macht das möglich!"
„Lass Deine Nahrung Deine Arznei sein“ riet schon Hippokrates im vierten Jahrhundert vor Christus. Dieser Leitsatz ist uns als Krankenhaus natürlich ein besonderes Anliegen und deshalb bieten wir für unsere Patient*innen eine Vielzahl an Diätformen, die sie stärken, bei ihrer Genesung unterstützen und der Seele gut tun. Dafür führt das Franziskus Spital in der Landstraße wie auch in Margareten Küchen, die über die Jahre gut zusammengewachsen sind.
Als Ordensspital sehen wir den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln als einen grundsätzlichen Auftrag. Daneben müssen wir als Großküchen vielen Bedürfnissen und gesetzlichen Auflagen gerecht werden. Um beides gut in Einklang bringen zu können, haben die beiden Köche Rene Abraham und Dragan Marin die Fortbildung „Natürlich Gut Kochen“ absolviert, welche sich mit nachhaltiger Küche in der Gemeinschaftsverpflegung, auseinandersetzt.
In der Kantine werden täglich mehrere Mittags-Menüs angeboten. Das wird von den Beschäftigten sehr geschätzt und gerne in Anspruch genommen. Die Software für die Essenbestellung ermöglicht es, das Menü etwas zu individualisieren, es kann auf einzelne Komponenten wie Beilage oder Nachspeise verzichtet oder auch eine kleinere Portion bestellt werden. Damit wird verhindert, dass Lebensmittel im Müll landen.
Ganz neu ist die dabei Möglichkeit, ein weiteres Essen zum Mitnehmen in mitgebrachten Behältern zu ordern. Dies ist gleichzeitig Service für die Mitarbeiter*innen wie auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit: Die großen Mengen erlauben einen effizienten Einsatz von Lebensmitteln während das Take-away mit mitgebrachten, wiederverwendbaren Behältern Abfall vermeidet.
Wir alle wissen: Essen hält Leib und Seele zusammen! Und es ist schön, dass im Franziskus Spital gut, gesund und gemäß unserer Schöpfungsverantwortung auch nachhaltig und bewusst gekocht und gegessen wird!
C. ROITHNER-KLAUS
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