
Nachhaltigkeit als Leitprinzip im Krankenhausbau

Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Natur und ihren Ressourcen– eine Haltung, die tief in der elisabethinischen Identität verankert und in der Charta der elisabethinischen Sendung festgehalten ist. Das Bewusstsein für ein nachhaltiges Denken und Handeln spiegelt sich im Bestreben wider, die Angebote in den Bereichen Glauben, Gesundheit, Wohnen und Lernen mit ökologischen Prinzipien zu verbinden. Im Zuge der EMAS-Zertifizierung wurde ein umfassendes Umweltmanagement an allen Standorten erstellt und ausgebaut. Für die Elisabethinen Österreich ist Nachhaltigkeit keine bloße Verpflichtung, sondern gelebte Verantwortung. Ein Beispiel dafür ist der Neu- und Zubau am Krankenhaus der Elisabethinen Graz.



Nachhaltiger Holzbau
Das Bauprojekt schafft Platz für insgesamt 217 Betten und ermöglicht es, die Schwerpunkte der Akutmedizin, der multidisziplinären Altersmedizin und der interdisziplinären multimodalen Schmerzmedizin, an einem Standort zusammenzuführen. Dabei werden die Abteilungen für Neurologie, sowie Psychiatrie und Psychotherapie von Graz Eggenberg an den Standort in der Elisabethinergasse übersiedelt. Diese Übersiedlung wird 2026 erfolgen, in der Zwischenzeit wird der Neubau von der Abteilung für Innere Medizin, insbesondere von der Palliativstation und der Akutgeriatrie genutzt, während der bestehende Altbau saniert wird. Ein zentrales Element dieses Neubaus ist die Holzhybridbauweise, die nicht nur ökologische Vorteile bringt, sondern auch einen erheblichen Mehrwert für die Patient*innen schafft. Holz hat nachgewiesen eine positive Wirkung auf das Wohlbefinden – besonders im psychiatrischen Bereich, wo eine beruhigende Umgebung wesentlich zur Therapie beiträgt. Durch sichtbare Holzelemente im Innenraum entsteht eine warme Atmosphäre, die zur Regeneration und Heilung beiträgt. Doch die nachhaltigen Vorteile von Holz gehen über das reine Wohlbefinden hinaus: Es ist ein nachwachsender Rohstoff mit einer ausgezeichneten CO₂-Bilanz. Der Einsatz von Holz reduziert den ökologischen Fußabdruck des Krankenhauses erheblich und steht in Einklang mit den Grundprinzipien der franziskanischen Spiritualität, die die Achtung vor der Schöpfung und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen betont.
Regionalität und faire Produktion als Grundlage
Die „elisabethinische Bauweise“ setzt auf regionale und fair produzierte Materialien, die nicht nur die Umwelt schonen, sondern auch die lokale Wirtschaft stärken. Durch enge Zusammenarbeit mit regionalen Anbietern wird sichergestellt, dass die Rohstoffe aus nachhaltiger Produktion stammen und möglichst geringe Transportwege benötigen. Diese wirtschaftliche Effizienz geht Hand in Hand mit dem Anspruch, einen humanen und vitalen Ort für Patient*innen und Mitarbeiter*innen zu schaffen. Mit dem Neubau ist eine moderne und zukunftsorientierte Gesundheitsinfrastruktur entstanden, die sich den aktuellen Bedürfnissen der Gesellschaft anpasst. Die sogenannte „elisabethinische Bauweise“ vereint traditionelle Werte mit modernen Anforderungen an eine nachhaltige und menschenfreundliche Architektur. Nachhaltigkeit ist im Gesundheitswesen nicht nur möglich, sondern essenziell – zum Wohl der Patient*innen, der Mitarbeiter*innen und der Umwelt.
A. LEEB
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