Ein großer Schritt in eine gemeinsame Zukunft Unsere Projekte

Demenz-Tageszentrum Elisa

Demenz ist mehr als eine medizinische Diagnose – sie verändert den Alltag, die Beziehungen, das eigene Erleben der Welt. Doch bei den Elisabethinen sehen wir in jeder Person mehr als eine Erkrankung. Wir sehen Geschichten, Erinnerungen, Wünsche. Mit Dezember 2024 übernahmen die Elisabethinen Graz das Demenz-Tageszentrum „Elisa“ – zuvor von der Caritas geführt und in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus. Im „Elisa“ geht es um Begegnung, darum, miteinander zu lachen, sich zu erinnern, im Augenblick zu sein. Menschen mit Demenz verlieren vielleicht gewisse Fähigkeiten, aber sie verlieren nicht ihre Gefühle, ihre Sehnsüchte nach Nähe, nach Freude, nach Sinn. Deshalb wird im Elisa jeder Tag mit ihnen gemeinsam gestaltet.

Lebensqualität ist ein Miteinander

Demenz betrifft nicht nur den Menschen selbst, sondern auch seine Familie, seine Freunde. Die Unsicherheit, die Sorgen, die Erschöpfung – Angehörige tragen eine enorme Last. Angehörige werden im Elisa aktiv eingebunden, erhalten Beratung und Austauschmöglichkeiten, um den Umgang mit der Erkrankung besser zu bewältigen.

Ein vielfältiges Betreuungs- und Therapieangebot

Das Elisa setzt auf ein breites Spektrum an Betreuungs- und Aktivierungsmaßnahmen:
– Strukturierter Tagesablauf mit abwechslungsreichen, aktivierenden Tätigkeiten
– Validation und Biographiearbeit, um persönliche Erinnerungen zu fördern
– Gezielte Förderung der kognitiven Fähigkeiten durch Einzel- und Gruppenaktivitäten
– Psychosoziale und pflegerische Begleitung, um individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen
– Therapeutische Programme, darunter Bewegungseinheiten, kreative Tätigkeiten, Musik, Gartenarbeit und gemeinsame Mahlzeiten

Ein neues Gefühl von „zuhause“

Zuhause sein … was bedeutet das eigentlich? Ein Gefühl von Vertrautheit. Sicherheit. Im Elisa sollen die Gäste dieses oftmals verlorengegangene Gefühl wiederentdecken. Der große Gemeinschaftsbereich lädt dazu ein, Zeit miteinander zu verbringen, sich auszutauschen. In der offenen Küche wird gemeinsam gekocht, gegessen und Erinnerungen an vertraute Abläufe werden wachgerufen. Für Zeiten der Ruhe steht ein eigener Ruheraum zur Verfügung, in dem Entspannung möglich ist. Direkt vom Hauptraum zugänglich, erstreckt sich der gepflegte Garten – hier wird der Wechsel der Jahreszeiten erlebbar: im Frühling blühen die Blumen auf, im Sommer spenden Bäume wohltuenden Schatten, im Herbst werden Kräuter gepflückt und Obst geerntet. Die Natur bleibt spürbar, greifbar, Teil des Alltags.

Menschen mit Demenz verlieren vielleicht gewisse Fähigkeiten, aber sie verlieren nicht ihre Gefühle, ihre Sehnsüchte nach Nähe, nach Freude, nach Sinn.

Im „Elisa“ gibt es kein standardisiertes Programm, sondern eine individuelle Begleitung. Täglich wird neu entschieden, welche Aktivitäten für die Gäste sinnvoll sind. Die Ergotherapie, das kognitive Training, musisch-kreative Angebote, biografisch fundierte Gesprächsrunden und Bewegung stehen ebenso im Mittelpunkt wie gemeinsames Kochen. Alles orientiert sich an den Tagesverfassungen, Fähigkeiten und Bedürfnissen der Gäste. Das Demenz-Tageszentrum befindet sich in der Elisabethinergasse 31, in unmittelbarer Nähe zum Krankenhaus der Elisabethinen Graz. Derzeit bietet das Tageszentrum Platz für 15 Menschen, die das Angebot von Montag bis Freitag, jeweils von 08:00 bis 17:00 Uhr, nutzen können. Um einen ersten Eindruck zu bekommen, kann ein ausführliches Erstgespräch oder einen kostenloser Schnuppertag vereinbart werden.

A. LEEB


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