Sie pflegen Kranke, speisen Arme und kümmern sich um die Schwächsten der Gesellschaft. Ohne den unermüdlichen caritativen Einsatz der Elisabethinen wäre Linz wohl um ein Vielfaches ärmer. Durch ihre kostenlose Speisenausgabe helfen die Elisabethinen rund 50 bedürftigen Menschen pro Tag. Gleichzeitig bieten sie im kleineren Umfang auch Kleiderspenden an.

Einfach und kostenlos

"Jeder bekommt eine warme Mahlzeit. Wir handhaben alles sehr einfach, anonym und ohne bürokratische Hürden", erklärt die Sozialarbeiterin Antonie Schwaiger, die seit Februar 2024 die Leitung der Essensausgabe übernommen hat. Die Pforte an der Bethlehemstraße 23 sei für alle offen, fügt die 70-jährige Lotte Aumayr, die seit fast zwei Jahrzenten mit Begeisterung ehrenamtlich mithilft, hinzu. Unter den Gästen sind nur wenige Obdachlose; viele haben zwar ein Dach über dem Kopf, sind aber dennoch auf Unterstützung angewiesen, da sie an oder unter der Armutsgrenze leben. Über zwei Jahrzehnte prägte Schwester Petra, eine Ordensfrau der Elisabethinen, die Ausspeisung maßgeblich mit. Antonie Schwaiger führt diese Arbeit mit großem Engagement fort und leitet ein Team von rund zwanzig ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, das von Montag bis Samstag zwischen 10:30 und 12:00 Uhr für das Wohl armer Menschen arbeitet.

Ort der Begegnung und Wärme

"Wir bieten den Menschen auch gerne ein offenes Ohr an", betont Schwaiger. Oft sei der persönliche Kontakt, das Gefühl, gesehen und gehört zu werden, ebenso wichtig wie das Essen selbst. Das alles macht die Elisabethausspeisung zu einem Ort der Begegnung und der Wärme. "Bei uns gibt es sogar einen Stammtisch, wo jeden Tag über Gott und die Welt geredet wird", sagt Schwaiger. Gerade in Zeiten sozialer und wirtschaftlicher Unsicherheit leisten die Elisabethinen mit ihren Angeboten einen wertvollen Beitrag zum sozialen Gefüge der Stadt. "Für mich sind die Elisabethinen ein Lichtblick. Ohne sie käme ich nicht so gut über die Runden", sagt Frau Beatrix, die dort seit Jahren regelmäßig zu Mittag isst.

D. WARGER

Hungrigen Menschen eine warme Mahlzeit schenken, ist nicht nur Ausdruck der Gastfreundschaft der Elisabethinen, sondern zählt auch zu deren Grundsätzen, denn ein Leben im Dienst an den Mitmenschen ist Gründungsauftrag der Elisabethinen. Tief verwurzelt im Evangelium und getragen von der franziskanischen Spiritualität erfüllen sie diesen Auftrag in den vielen Einrichtungen ihrer Wirkfelder. Das profunde Bekenntnis zur Nächstenliebe schließt auch die Schwächsten unserer Gesellschaft mit ein. Die Bedürfnisse der Menschen mögen sich über die Jahrhunderte geändert haben, nicht aber die Tatsache, dass es auch in unserer modernen Gesellschaft immer mehr Menschen gibt, die einsam und am Rand stehen und ohne die Annehmlichkeiten einer sicheren Existenz auskommen müssen. Für diese Menschen haben die Elisabethinen in Linz eine Speisenausgabe für Bedürftige eingerichtet.