Gemeinsam für den guten Zweck

Schüler*innen helfen im Elisabeth Brot

Gemeinsam für den guten Zweck

Im Juni 2024 erlebte die 6CE des Privaten Gymnasiums Sacré Coeur Wien einen besonderen Tag des sozialen Engagements. Die Schüler*innen besuchten die älteste Armenausspeisung Wiens, das Elisabeth Brot der Elisabethinen in der Ungargasse, um freiwillig mitzuhelfen und die Bedeutung von Solidarität zu erfahren.

Sienna, eine Schülerin der 6CE, beschreibt in ihrem persönlichen Bericht eindrucksvoll, wie dieser Tag ihre Klasse berührte: „Vor ein paar Wochen verbrachten meine Klasse und ich einen Tag mit den Elisabethinen! Während einer kurzen Präsentation lernten wir die Ziele der Organisation kennen und wie die Schwestern des Elisabethinenklosters sowie freiwillige Helfer den Menschen auf besondere Weise helfen.“ Diese Einführung bot den Schüler*innen nicht nur theoretische Einblicke, sondern schuf ein Verständnis für das alltägliche Tun der Elisabethinen, die sich seit Jahrhunderten der Unterstützung Bedürftiger widmen.

Das Herzstück des Besuchs war die Mitarbeit in der Ausspeisung Elisabeth Brot. Die Schüler*innen halfen tatkräftig bei der Zubereitung von Sandwiches und warmen Mahlzeiten, die später an Bedürftige verteilt wurden. „Das Essen auszuteilen war eine Erfahrung, bei der wir alle zustimmten, dass wir sie viel früher hätten machen sollen!“, reflektiert Sienna. Der direkte Kontakt mit Bedürftigen öffnete den Schüler*innen die Augen für die oft übersehene Realität vieler Menschen. „Indem wir den Menschen, die weniger privilegiert sind als wir, von Angesicht zu Angesicht begegneten, lernten wir, dass wir uns unserer täglichen Chancen und Möglichkeiten viel bewusster sein sollten.“

Diese Erkenntnis war wohl die wichtigste Lektion des Tages: das Bewusstsein für das eigene Glück und die Dankbarkeit für Dinge, die im Alltag selbstverständlich erscheinen – wie eine warme Mahlzeit oder ein Dach über dem Kopf. Für viele Menschen, die die Ausspeisung aufsuchen, ist ein einfaches Sandwich oft die einzige Mahlzeit des Tages. Die Schüler*innen erkannten durch ihre Mithilfe, wie viel Solidarität und Mitgefühl in einem solchen Akt der Hilfe stecken. „Eine warme Mahlzeit mag für uns selbstverständlich erscheinen, aber für manche Menschen ist ein Sandwich die einzige Nahrung, die sie den ganzen Tag bekommen“, so Sienna. Diese Worte verdeutlichen, dass auch kleine Taten große Auswirkungen haben können. Am Ende ihres Berichts bringt Sienna das Gefühl der Gemeinschaft und Dankbarkeit zum Ausdruck: „Und so möchte ich allen danken, die Teil dieses Prozesses waren und es uns ermöglicht haben, ein Teil von etwas Größerem zu sein!“ Der Einsatz im Elisabeth Brot war für die Schüler*innen nicht nur eine persönlich bereichernde Erfahrung, sondern auch eine Gelegenheit, aktiv zu helfen und sich für eine bessere Gesellschaft einzusetzen. Es hat ihnen gezeigt, dass auch kleine Gesten Großes bewirken können. Die Begegnung mit den Menschen, die auf die Hilfe der Ausspeisung angewiesen sind, vermittelte ihnen eine wertvolle Lektion in Menschlichkeit, Empathie und Dankbarkeit – Eigenschaften, die gerade in der heutigen Zeit so dringend gebraucht werden.

E. BLOHBERGER