Kaleidoskop Leben - Symposium der Elisabethinen

Aufstehen für eine bessere Zukunft: Symposium der Elisabethinen setzt Impulse für couragiertes Handeln

Kaleidoskop Leben

Das Symposium Kaleidoskop Leben der Elisabethinen, das am 15. Oktober 2024 im Schlossmuseum Linz stattfand, stellte das Thema Courage und gesellschaftliche Veränderung in den Mittelpunkt. Unter dem Titel „Aufstehen! Mit Courage die Welt verändern“ wurde dazu aufgerufen, Mut zu zeigen und aktiv zu werden, um positive Veränderungen in der Welt anzustoßen. Die Veranstaltung brachte verschiedene hochkarätige Sprecher*innen, Impulsvorträge und künstlerische Darbietungen zusammen und bot den rund 200 Teilnehmer*innen eine einzigartige Gelegenheit, sich inspirieren zu lassen und Ideen für ihr eigenes soziales Engagement zu entwickeln.

Bereits in der Eröffnungsrede von Sr. Barbara Lehner, Geschäftsführerin der Elisabethinen Österreich und Generaloberin der Elisabethinen Linz- Wien, wurde klar, dass das diesjährige Symposium einen besonderen Fokus auf das aktive Handeln legte. „Mut und Courage sind Kräfte, die in uns allen schlummern und die wir erwecken müssen, um Veränderung zu bewirken“, erklärte sie eindrucksvoll. Sie forderte dazu auf, über persönliche Grenzen hinauszuwachsen und Verantwortung zu übernehmen, gerade in Zeiten sozialer Ungleichheit und gesellschaftlicher Herausforderungen.

Einer der Keynote-Speaker, Klaus Schwertner, Direktor der Caritas Wien, baute auf diese Gedanken auf. In seinem Vortrag sprach er über das Konzept der „aktiven Solidarität“. Er erinnerte daran, dass Angst das größte Gift für Solidarität sei, und dass es Mut brauche, sich dieser Angst zu stellen. Der erste Schritt, etwas zu tun, sei oft der schwierigste, doch gerade dieser Schritt sei entscheidend. Schwertner rief dazu auf, den Fokus darauf zu legen, wo wir Brücken zu anderen Menschen bauen können, um so Engagement und Nächstenliebe weiterzugeben. Statt nur zuhause zu sitzen und sich über Missstände zu ärgern, ermutigte er die Teilnehmer*innen, zu überlegen, was jede*r Einzelne konkret tun könne. Sein Aufruf lautet, Verantwortung zu übernehmen und aktiv für eine gerechtere Gesellschaft zu kämpfen.

Einen besonders berührenden Moment schuf die Schauspielerin und Aktivistin Katharina Stemberger, die mit ihrer persönlichen Geschichte beeindruckte. Sie sprach über ihre Erfahrungen und dass Courage oft bedeutet, sich in unbequeme Situationen zu begeben. Besonders eindrucksvoll schilderte sie den Schmerz, soziale Ungerechtigkeit in Ländern wie Kolumbien zu erleben, und hob die Bedeutung von Empathie hervor. Stemberger erinnerte das Publikum daran, dass Mut nicht immer laut ist, sondern oft in leisen, aber konsequenten Taten liegt. „Courage bedeutet auch, sich selbst treu zu bleiben, auch wenn es unbequem wird“, erklärte sie. Mit den eindringlichen Worten „Sei ein Mensch und meine es“ rief sie dazu auf, sich der eigenen Endlichkeit bewusst zu sein und aus dieser Erkenntnis heraus zu handeln.

„Courage bedeutet auch, sich selbst treu zu bleiben, auch wenn es unbequem wird.“

Katharina Stemberger

Ein weiterer Höhepunkt des Symposiums war der Beitrag der Psychotherapeutin und Wissenschaftlerin Prof.in Dr.in Boglarka Hadinger, die den psychologischen Aspekt von Mut und Veränderung beleuchtete. Sie erklärte, wie sich Ängste und Unsicherheiten überwinden lassen und welche inneren Ressourcen jeder Mensch mobilisieren kann, um mutige Entscheidungen zu treffen. Hadinger betonte, dass Mut nicht nur eine angeborene Eigenschaft ist, sondern auch eine erlernbare Fähigkeit. Dabei unterstrich sie die Bedeutung, klar zu wissen, was man nicht mehr will, um Veränderungen in die richtige Richtung zu lenken.

Sie erklärte, dass wenn Regeln nur von oben diktiert werden, dies häufig zu innerer Sabotage führt, und dass echte Motivation aus einer klaren inneren Ausrichtung entsteht. Orientierung bieten dabei Ideale, die zwar nicht immer erreichbar sind, aber eine Richtung vorgeben, eine Vision, die ein konkretes Bild von dem zeigt, was man erreichen möchte, und kleine, greifbare Schritte, die den Weg dorthin strukturieren. Außerdem stellte sie die Sinnfrage in den Vordergrund: „Hat es für mich Sinn?“

„Jeder von uns kann etwas bewirken – und oft beginnt es mit einer einfachen Entscheidung, Mut zu zeigen.“

Das Symposium bot nicht nur Vorträge. Das Improvisationstheater Humorvorsorge bezog das Publikum aktiv in seine Darbietungen ein und zeigte auf humorvolle Weise, wie man durch Mut und Spontaneität Situationen verändern kann.

Auch der kulinarische Aspekt des Symposiums kam nicht zu kurz: In den Pausen gab es regional inspirierte Köstlichkeiten. Die Teilnehmer*innen hatten Gelegenheit, sich auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen. Auch wurde die Frage diskutiert, wie jede*r Einzelne Verantwortung übernehmen kann, um die Gesellschaft zu einem besseren Ort zu machen, mit dem Fazit: „Jede*r von uns kann etwas bewirken – und oft beginnt es mit einer einfachen Entscheidung, Mut zu zeigen.“

E. BLOHBERGER