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Novizin Sr. Elisabeth

Novizin Sr. M. Elisabeth erzählt von ihrem Weg zu den Elisabethinen

Am 02. Juli 2024 gab es für die Elisabethinen Graz Grund zu feiern. Neben drei Professjubiläen wurde mit Sr. Maria Elisabeth eine junge Novizin eingekleidet. Im Rahmen des feierlichen Gottesdienstes wurde Sr. M. Elisabeth der Ordenshabit überreicht, sie legte ihren weltlichen Namen ab und versprach ihre Treue Gott und ihrer neuen Gemeinschaft. Sr. M. Elisabeth steht nun am Beginn des Noviziats – die Elisabethinen Graz freuen sich über den Zuwachs und die neue Mitschwester in ihrem Bunde.

Sr. M. Elisabeth ist 26 und kommt ursprünglich aus Kenia. Wie sie ihr Weg zu den Elisabethinen Graz gebracht hat und was „Elisabethinisch sein“ für sie bedeutet, hat sie mit uns geteilt: Sr. M. Elisabeth stammt aus Kenia – genauer aus dem Stamm der „Kambas“ – dort hat sie lange gelebt und auch studiert. Soziale Arbeit und Kriminalpsychologie.

„Eigentlich habe ich schon sehr früh gemerkt, dass mich das geistliche Leben interessiert. Zum Zeitpunkt als die Entscheidung anstand, was ich später im Leben machen möchte, wollte ich unbedingt eine „Schwester“ werden. Meine Eltern, die mich immer auf meinem Weg unterstützt haben, meinten dann, ich müsse zuerst etwas studieren und dann weiterschauen. Dann habe ich halt studiert“, erzählt sie unvermittelt und lacht.

Während ihrer Ausbildung hat sie viele Jahre in der Messe gedient und war auch die Leiterin der christlichen Jugendgruppe. Bereits als Kind liebte sie ihren Glauben. Bis ihr Entschluss feststand, dass sie ein Ordensleben führen möchte, gab es aber viele „ups and downs“, wie sie sagt und auch immer wieder Zweifel. Sie erzählt von vielen Menschen, die sie begleitet und geprägt haben. Bereits mit 16 Jahren hat Sr. M. Elisabeth mit dem Gedanken gespielt, in einen Orden einzutreten. „Ich habe mich berufen gefühlt – es ist eine Kraft, die ich erlebe und spüre, die ich aber schwer in Worte fassen kann.“

„Der heilige Franziskus hat mich auf meinem Glaubensweg sehr geprägt und immer schon sehr stark begeistert. Als ich für mich beschlossen habe, dass ich in einen Orden eintreten möchte, war klar, es muss ein franziskanischer Orden sein.“ Über ihre Cousine, die nach Deutschland gegangen war, um in einen Orden einzutreten und dann zufälligerweise ein Praktikum bei den Elisabethinen Graz gemacht hat, hat sie dann von den Elisabethinen erfahren. „Zunächst wusste ich nicht viel über die Elisabethinen. Über intensive Recherche und den Austausch mit Sr. Bonaventura erfuhr ich dann mehr über das Leben der hl. Elisabeth und das Wirken der Elisabethinen.“ Besonders für den regen Kontakt und Austausch mit Sr. Bonaventura sei sie jetzt im Nachhinein sehr dankbar, erzählt sie. Die Entscheidung nach Österreich zu den Elisabethinen zu kommen, ging natürlich mit vielen Überlegungen und auch Zweifeln einher.

Eine neue Kultur, eine andere Sprache. Auf die Frage, warum sie sich für die Elisabethinen Graz entschieden habe, meinte sie: „Einige werden auch nicht verstehen, warum ich in einen Orden gehe, der ansonsten keine jungen Mitschwestern hat. Aber ich denke mir, gerade dort, wo es viele ältere Schwestern gibt, werde ich als „Junge“ am meisten gebraucht und dieser Gedanke hat mich geleitet.“ „Die Zweifel und Ängste, in ein neues Land zu kommen, eine neue Kultur, neue Menschen, eine neue Sprache, keine Freund*innen – wurden beseitigt, als ich Exodus 23;20 gelesen habe:

Ich werde einen Engel schicken, der dir vorausgeht. Er soll dich auf dem Weg schützen und dich an den Ort bringen, den ich bestimmt habe.

Und das reichte mir. Ich wusste, dass Jesus mein Land sein würde, meine Sprache, mein Freund und alles, was ich für mein Vorhaben brauchte. Und ich fand Frieden im Herzen, um meinen Weg anzutreten! Denn ich war mir sicher: Ich bin nicht allein.“ Sr. M. Elisabeth spricht sehr begeistert von ihren Anfängen in Graz. „Seitdem ich hier bin, verbringe ich viel Zeit mit dem Deutsch lernen. Aber das ist natürlich nicht alles. Das Noviziat ist eine kontemplative Zeit, die ich sehr intensiv nutze. Ich bete, gehe in meine Noviziats-Stunden und helfe den älteren Mitschwestern, wenn sie etwas brauchen. Seitdem ich bei den Elisabethinen bin, habe ich endlich das Gefühl, angekommen zu sein. Die Unruhe, und das Suchen nach etwas – zwei Dinge, die mich lange begleitet haben, sind nicht mehr da – ich fühle mich zu Hause.“

A.LEEB


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