Das wirkt!
Das wirkt!
präsent. relevant. wirksam. Für ein gutes Leben aller.
Mit dieser Ausgabe unseres Magazins sind wir beim dritten Begriff aus dem Motto der Ordensgemeinschaften Österreich angekommen. Wirksam. Dieses Wort drückt aus, dass das Sein und Tun der Elisabethinen und ihrer Einrichtungen gewünschte Auswirkungen, positive Konsequenzen hervorruft oder hervorrufen soll. Damit beschäftigen wir uns in diesem Heft.
„Über Wirkung und mögliche unerwünschte Wirkungen informieren …“ – wer kennt ihn nicht, diesen Hinweis in Werbungen zu rezeptfreien Medikamenten und Medizinprodukten im Radio oder Fernsehen? Darin steckt die Aussage, dass das entsprechende Mittel einen erwünschten Zweck erfüllen soll, dass im besten Fall durch die Anwendung ein Leiden behoben wird. Aus diesem Satz geht aber auch hervor, dass es durch die Verwendung des Medikaments bzw. Medizinprodukts zu Konsequenzen kommen kann, die nicht beabsichtigt sind. Im Einzelfall sind diese Konsequenzen vielleicht sogar schlimmer als das ursprüngliche Gebrechen.
Das Risiko von Nebenwirkungen
Wirkung und Nebenwirkung gibt es nicht nur in der Medizin. Viele unserer täglichen Entscheidungen und Handlungen haben nicht nur eine Wirkung. Im Idealfall sind uns sowohl die beabsichtigten Wirkungen als auch die Nebenwirkungen bekannt, und wir können uns bewusst dafür entscheiden, die Handlung trotzdem zu setze – oder eben auch nicht. Mit jeder Entscheidung gehen wir ein Risiko ein, unerwünschte und möglicherweise unbekannte Konsequenzen hervorzurufen. Deshalb sind reflektierte Entscheidungen und daraus abgeleitete Handlungen notwendig, um die gewünschten Effekte zu erzielen.
Das trifft natürlich auch auf die Elisabethinen zu. Schon vor über 300 Jahren waren hierzulande Wirken und Wirkung der Elisabethinen im fernen Aachen bekannt. Deshalb wurden sie eingeladen, damals von einer adeligen Dame, auch in Graz eine Einrichtung aufzubauen, die sich um kranke Menschen kümmert und deren Leiden lindert. Einige Ordensschwestern folgten diesem Ruf, sie entschieden sich dafür, den weiten und beschwerlichen Weg nach Graz auf sich zu nehmen. Eine dabei sicher nicht beabsichtigte Konsequenz war, dass eine Mitschwester die Strapazen der Reise nicht überlebte. Und dennoch stand für die verbliebenen Elisabethinen ihr Wirken für die Menschen in Graz im Vordergrund.
Wirkungsvoll handeln
Der Betriff „wirksam“ hat natürlich mit Wirkung zu tun. Wir bezeichnen etwas oder jemanden als wirksam, wenn er*sie*es dazu fähig ist, eine gewünschte Wirkung oder Veränderung herbeizuführen. In seiner ursprünglichen, althochdeutschen Bedeutung stand „wirksam“ bzw. „wirsam“ allerdings für Begriffe wie „tätig“ oder „fleißig“. Und beide Bedeutungen, die frühere und die heutige, sind den Elisabethinen wichtig. Als tätiger Orden gehört es zu ihrem Auftrag, nicht nur im Gebet, sondern auch im Handeln an den Mitmenschen den Geist des Evangeliums zu leben und dadurch eine Wirkung zu erzielen.
Heute erfüllen die Elisabethinen diesen Auftrag gemeinsam mit ihren zahlreichen Mitarbeiter*innen in vielfältiger Weise. Sie sind in verschiedenen Kontexten wirksam. Im Gesundheitsbereich waren es von jeher die elisabethinischen Krankenhäuser, die auch jetzt noch das Bild der Elisabethinen in der Öffentlichkeit prägen. Wie man Wirksamkeit in diesem Bereich messen und bewerten kann beschäftigt uns in dieser Ausgabe ebenso, wie Formen des Wirkens fernab des stationären Krankenbetts.
Wirksamkeit in verschiedenen Lebensbereichen
Im sozialen Bereich bezieht sich „wirksam“ auf Maßnahmen und Interventionen, die das Wohl der Gemeinschaft fördern und individuelle Lebensumstände verbessern. Gelebte Zivilcourage ist so eine Intervention. Im heurigen Symposium der Elisabethinen, das im vergangenen Oktober in Linz stattgefunden hat, wurden berührende Erfahrungen und spannende Impulse zu diesem Thema präsentiert. Noch viel konkreter sind aber Einrichtungen, die ganz unmittelbar wirken, beispielsweise die Essensausgaben der Elisabethinen in Linz und Wien, oder der Himmelshafen in Graz, von denen wir in diesem Heft berichten.
Und auch im spirituellen und kulturellen Kontext zeigen die Elisabethinen ihre Wirksamkeit. Seit mittlerweile 20 Jahren gibt es beispielsweise das Kulturformat „Ort der Begegnung“. Neben hochkarätigen künstlerischen Darbietungen, insbesondere in Form von Kammermusik und Ausstellungen, kommt hier der Begegnung zwischen den Gästen und den Ordensfrauen eine große Bedeutung zu. Mittlerweile zeigt ein ähnliches Format unter dem Titel „froh.sinn“ auch in Wien Wirkung und entwickelt sich zu einem beliebten Treffpunkt für kulturinteressierte Menschen bei den Elisabethinen Wien Mitte.
Präsent. Relevant. Wirksam. So präsentieren sich die Elisabethinen mit ihren rund 6.000 Mitarbeiter*innen heute in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern.
M. ETLINGER