Tageshospize - St. Elisabeth und St. Barbara
Ein Ort der Begleitung und Entlastung
Tageshospiz
Tageshospize bieten schwerkranken Menschen eine besondere Form der Betreuung, die auf soziale Teilhabe und Entlastung abzielt. Sie ermöglichen es den Betroffenen, tagsüber professionelle und ganzheitliche Unterstützung in Anspruch zu nehmen und am Abend in ihre vertraute Umgebung zurückzukehren. Das Konzept vereint pflegerische, medizinische Versorgung, therapeutische Maßnahmen und psychosoziale Betreuung und legt den Fokus auf die Verbesserung der Lebensqualität der Tageshospiz-Gäste durch soziales Miteinander, kreative Angebote und seelische Unterstützung.
Die Gäste eines Tageshospizes sind in erster Linie Menschen mit fortgeschrittenen und lebensverkürzenden Krankheiten. Häufig stehen die Betroffenen am Ende ihres Lebens und wünschen sich eine Betreuung, die auf ihre speziellen Bedürfnisse eingeht, ohne rund um die Uhr stationär sein zu müssen. Gleichzeitig werden durch diese Form der Betreuung auch die pflegenden An- und Zugehörigen entlastet.
In Österreich sind Tageshospize noch eine relativ neue Versorgungsform, jedoch gewinnt diese Art der Betreuung zunehmend an Bedeutung. Das österreichische Gesundheitssystem hat in den letzten Jahrzehnten auf den Bedarf an spezialisierter Palliativund Hospizbetreuung reagiert. Ein Netz von Palliativstationen, mobilen Hospizdiensten und stationären Hospizen ist entstanden. Tageshospize erweitern dieses Angebot, indem sie eine Brücke zwischen ambulanter Versorgung zu Hause und der stationären Hospizpflege schlagen.
Im Unterschied zu anderen Ländern, in denen Tageshospize schon länger etabliert sind, steckt diese Betreuungsform in Österreich vielerorts noch in den Kinderschuhen. Es gibt regional unterschiedliche Angebote, die sich in ihrer Struktur, Finanzierung und Ausrichtung unterscheiden. Trotzdem zeigt sich bereits, dass Tageshospize eine wertvolle Ergänzung zur bestehenden Versorgung darstellen.
Einrichtungen wie die Tageshospize der Elisabethinen, das St. Barbara Tageshospiz* in Linz und das St. Elisabeth Tageshospiz in Wien, spielen hierbei eine Vorreiterrolle. Mit ihren speziell auf die Bedürfnisse der Tageshospiz- Gäste abgestimmten Angebote leisten sie einen bedeutenden Beitrag zur Entlastung von Schwerkranken und deren An- und Zugehörigen und bieten eine Betreuungsform an, die sich an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert.
„Im Tageshospiz ermöglichen wir schwer kranken Menschen sowie ihren An- und Zugehörigen Unterstützung und professionelle Begleitung mit einem ganzheitlichen Ansatz“, erklärt Mag. Rudolf Wagner, Geschäftsführer der St. Barbara Hospiz GmbH. „Die Betroffenen wohnen in ihrem privaten Umfeld und werden dort die meiste Zeit von ihren An- und Zugehörigen betreut. Als Gäste können sie bei uns tageweise außerhalb ihrer gewohnten Umgebung an verschiedenen Therapien und Aktivitäten teilnehmen. Dadurch können wir dazu beitragen, dass das Lebensumfeld der Betroffenen wieder erweitert wird, während die pflegenden An- und Zugehörigen entlastet werden.“ Ein interdisziplinäres Team steht den Tageshospiz-Gästen zur Verfügung, von Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeut*innen, Heilmasseur* innen, Sozialarbeiter*innen, Diätolog*innen, Musik- und Tiertherapeut* innen, Seelsorger*innen sowie ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen.
Im Vordergrund der Betreuung im Tageshospiz steht nicht die medizinische Leistung. Für die betroffenen Menschen ist es aber essenziell, dass Symptomkontrolle und Symptommanagement in guten, professionellen Händen liegen. „Das können wir im Tageshospiz sicherstellen, weil immer diplomierte Krankenpflegepersnen im Dienst sind“, erklärt Mag. Dr. Harald Reisner, MAS, MSc Pflegedienstleiter des St. Elisabeth Tageshospizes in Wien.
Der Tagesablauf im Tageshospiz ist strukturiert und abwechslungsreich. „Unsere Tageshospiz-Gäste sind in unseren Tagesablauf eingebunden, der vom gemeinsamen Frühstück bis in den späteren Nachmittag reicht“, erklärt Jürgen Vogel, BA MSc, Geschäftsführer des St. Elisabeth Tageshospizes. „In dieser Zeit bieten wir ihnen verschiedene Therapien, Beratungen und Kreativangebote, an denen sie teilnehmen können.“ Durch all diese Punkte wird einerseits das seelische Wohlbefinden gefördert, andererseits wird dazu beigetragen, unnötige Krankenhausaufenthalte zu vermeiden. Durch die zeitlich begrenzte Betreuung am Tag bleibt den Tageshospiz-Gästen gleichzeitig die Möglichkeit, abends wieder in ihre vertraute häusliche Umgebung zurückzukehren, was viele als großen Vorteil empfinden.
Neben der Versorgung der Tageshospiz- Gäste hat das Hospiz auch die An- und Zugehörigen im Blick. Diese werden auf Wunsch in den Pflegeprozess eingebunden und bekommen Unterstützung im Umgang mit der schweren Krankheit ihres Familienmitglieds. Dadurch wird nicht nur die physische Belastung verringert, sondern auch die emotionale Situation der An- und Zugehörigen verbessert.
Tageshospize wie das St. Barbara Tageshospiz in Linz und das St. Elisabeth Tageshospiz in Wien bieten schwerkranken Menschen eine wertvolle Alternative zur stationären Betreuung. In einer Zeit, in der der Bedarf an spezialisierter Palliativ- und Hospizversorgung immer weiter steigt, wird diese Form der Betreuung zunehmend an Bedeutung gewinnen und einen unverzichtbaren Beitrag zur Entlastung der Betroffenen und ihrer Anund Zugehörigen leisten.
E. BLOHBERGER