Chancen erkennen und ergreifen
Chancen erkennen und ergreifen
Mit hoffnungsvollem Blick in die Zukunft gehen
Bekanntlich kann ein Glas, das zur Hälfte mit Wasser gefüllt ist, für eine*n halbvoll sein, für eine*n andere*n jedoch halbleer. Ebenso ist der Blick in die Zukunft für manche Menschen voller beschwerlicher Erwartungen, für andere liegen unglaublich viele Chancen darin. Alles eine Frage des Blickwinkels, könnte man sagen. Oder der inneren Einstellung. Die Elisabethinen jedenfalls ergreifen seit jeher ihre Chancen, trotz aller Widrigkeiten und Ungewissheiten.
DIE ORDENSGEMEINSCHAFTEN hatten schon bessere Zeiten, zumindest was die Anzahl der Männer und Frauen betraf, die sich für diese Lebensform entscheiden. Davon lassen die Elisabethinen in Österreich sich aber nicht entmutigen. Sie haben sich bewusst dazu entschlossen, weiterhin aktiv ihren Auftrag zu verfolgen und gemeinsam mit vielen Mitarbeiter*innen für Menschen in verschiedenen Lebenssituationen da zu sein. Dafür ergeben sich immer wieder neue Gelegenheiten und Chancen. „Wofür Ist Das Eine Gelegenheit“ WIDEG – diese Abkürzung brachte der EU-Jugendbotschafter Ali Mahlodji bei unserem diesjährigen Symposium „Kaleidoskop Leben“ im vergangenen April als hilfreiche Formel ein. WIDEG steht für „Wofür Ist Das Eine Gelegenheit“ und soll ausdrücken, dass wir uns in jede Situation die Frage stellen können, und vielleicht sollen, wozu wir diese spezielle Situation nutzen könnten. Sich diese Frage zu stellen ist ein erster Schritt, um Chancen zu erkennen. Diese Chancen zu ergreifen, ist dann der nächste Schritt.
Chancen erkennen und sie auch ergreifen begleitet die Elisabethinen seit ihrer Gründung an jedem Standort. Es waren immer mutige Frauen voller Tatendrang und Gottvertrauen, die erkannten, dass ihre Leistungen in einer neuen Stadt gebraucht wurden. So brachen sie ursprünglich von Aachen auf, um auch in Graz, Wien, Klagenfurt und Wien ein Elisabethinen-Kloster und ein Krankenhaus aufzubauen. Seit dieser Zeit haben ihre Nachfolgerinnen viele weitere Gelegenheiten genutzt, neue medizinische Methoden eingeführt, ihre Krankenhäuser ausgebaut. Sie haben Kooperationen geschlossen und sind mit ihrem Wirken schließlich über die Mauern der Krankenhäuser hinaus in neue Wirkfelder vorgedrungen. Dabei war und ist ihr Antrieb immer, für die Menschen wirksam zu sein.
Nachhaltigkeit & Schöpfungsverantwortung
Heute sind die Herausforderungen andere. Gelegenheiten gibt es dennoch immer wieder. Eine dieser Gelegenheiten liegt nicht zuletzt im Geist des hl. Franziskus begründet, nach dessen Ordensregeln die Elisabethinen leben. Es ist die Gelegenheit, einen noch stärkeren Beitrag zur Erhaltung der Schöpfung zu leisten. Das Elisabethinen-Krankenhaus in Klagenfurt hat diesbezüglich schon viel erreicht (siehe Seite 30). Die Elisabethinen Linz-Wien und Graz widmen sich diesem Thema seit einiger Zeit intensiver und werden Aspekte der Nachhaltigkeit und Schöpfungsverantwortung in Zukunft noch stärker in ihre Tätigkeiten einfließen lassen.
Eine weitere Gelegenheit brachte die Corona-Pandemie mit sich – eine Zeit, in der viele Menschen sich die Frage stellten, was das Wesentliche im Leben ist. Die Elisabethinen haben diese Frage aufgegriffen und gemeinsam mit Expert*innen in einem Online-Symposium besprochen. Dabei gab es interessante Einblicke und viele inspirierende Gedanken, die sich die Teilnehmer*innen mitnehmen konnten, die aber auch nach wie vor zum Nachsehen zur Verfügung stehen. Mehr dazu ab Seite 28 in diesem Magazin. Und Sie dürfen sicher sein, dass wir an diesem Thema dranbleiben. Chancen für das eigene Leben Chancen ergeben sich sogar in oft hoffnungslos erscheinenden Situationen. Von solchen ganz persönlichen Momenten können die Seelsorger*innen in den Krankenhäusern der Elisabethinen erzählen. Wir sprachen mit ihnen und berichten auf den folgenden Seiten von ihrer wertvollen Arbeit mit Patient*innen, Angehörigen und Mitarbeiter*innen. Lassen Sie sich auch davon berühren und inspirieren.
M. ETLINGER
« zur Übersicht