elisana
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Die Brücke zwischen Schul- und Komplementärmedizin
Am 15. September feierte elisana seinen 5. Geburtstag und öffnete zu diesem Anlass seine Türen. Nach einem gemeinsamen Vital-Frühstück, hatten Besucherinnen und Besucher den ganzen Tag über die Möglichkeit, bei Impulsvorträgen, Workshops oder Schnupperanwendungen das vielfältige Angebot des elisana kennenzulernen. Krönender Abschluss des Tages der offenen Tür war das Abendprogramm. Sr. M. Barbara Lehner erzählte, wie ein Krankheitsfall in der Familie sie auf die Idee brachte, ein komplementärmedizinisches Zentrum bei den Elisabethinen zu gründen und warum sie es bis heute nicht bereut.
Schon bei der Gründung im Jahre 2012 war die Überraschung groß, als die Elisabethinen in Linz im Rahmen einer Pressekonferenz ihre Absicht erklärten, ein komplementärmedizinisches Zentrum zu gründen. Als Träger eines Krankenhauses, dessen Grundlage die Schulmedizin ist, wurden die Schwestern als mutig bezeichnet, sich so einem Wagnis hinzugeben. Die zwei Welten schienen für manche Kommentatoren noch zu weit auseinander zu liegen, um erfolgreich nebeneinander bestehen zu können.
Ein Miteinander von Schul- und Komplementärmedizin
Es war aber gar nicht der Plan, nur ein Nebeneinander zu ermöglichen, sondern vielmehr ein gedeihliches Miteinander, im Sinne einer optimalen Patientenversorgung zu erreichen, bei dem beide Disziplinen, die auf Wissengesundheit schaftlichkeit der angewandten Verfahren bauende Schulmedizin als auch die im Bereich der Entspannung, Stärkung der Selbstheilungskräfte und aufbauende Methoden bewährte Komplementärmedizin ihre Stärken einbringen können. Elisana sollte eine Brücke bauen, um die vielerorts strapazierte Ganzheitlichkeit in der Patientenversorgung Wirklichkeit werden zu lassen. Fünf Jahre nach der Gründung herrscht darüber bei allen Beteiligten ein recht homogenes Bild. An der Diskussionsrunde zum Thema „Wer braucht heut‘ schon ein ganzheitliches Gesundheitszentrum?“ nahmen Onkologinnen, Therapeutinnen und Allgemeinmedizinerinnen teil und waren sich darüber einig: Der Begriff „ganzheitlich“ ist im Sinne von „komplementär“ also „ergänzend“ zur Schulmedizin zu verstehen.
Offene und faire Kommunikation als Voraussetzung
Als wesentliche Voraussetzung für eine gelingende Zusammenarbeit zwischen Schul- und Komplementärmedizin nennt Univ.-Doz. Dr. Ansgar Weltermann, Präsident der OÖ Krebshilfe und Leiter der Tumorzentren am Ordensklinikum Linz, eine offene und faire Kommunikation. Er erwartet sich von komplementärmedizinischen Anbietern, dass sie den Patientinnen realistisch darlegen, was sie leisten können und was nicht. Und es ist eine ganze Menge, was elisana mittlerweile bieten kann. Der Allgemeinmediziner Dr. Nagl brachte die Vorteile aus seiner Sicht auf den Punkt. Er nannte die hohe Qualität der Angebote, die Methodenvielfalt sowie die Möglichkeit, im interdisziplinären Netzwerk das bestmögliche Angebot für seine Patientinnen zusammenzustellen. Elisana legt natürlich großen Wert auf die Ausbildung seiner Therapeutinnen und achtet auf die Seriosität der von ihnen angebotenen Praktiken. Die Absprache mit den Ärztinnen des Krankenhauses über mögliche Synergien, vor allem in der Nachsorge von Patientinnen, ist ein Fixpunkt in der Konzeption von Angeboten des elisana. Es ist die gemeinsame Sorge um den kranken Menschen, die den Brückenschlag zwischen Schulmedizin und Komplementärmedizin letztendlich ermöglicht hat.
Eine sehr persönliche Gründungsgeschichte
Was mittlerweile Selbstverständlichkeit ist und mit vielen Wegbegleiterinnen, Therapeutinnen und Freundinnen gefeiert wird, verdankt seine Existenz in Wirklichkeit aber fast einem Zufall. Sr. Barbara, die Generaloberin der Elisabethinen Linz-Wien, erzählte in ihrer Festansprache die Krankengeschichte ihrer Mutter, die an Krebs erkrankt war und nach einer gut verlaufenden onkologischen Therapie mit der Aussicht konfrontiert wurde, dass durchaus mit einem Rückfall und damit mit einer neuen Chemotherapie zu rechnen sei. Für Sr. Barbara war dies keine gute Nachricht, zumal die Lebensqualität der Mutter durch die Chemo sehr schlecht war. Es musste etwas gefunden werden, das half, das Leben der betagten Patientin noch zu verbessern. So fiel die Wahl auf die Traditionell Chinesische Medizin, die von einer Ärztin in Linz praktiziert wurde. Ohne Wissen des behandelnden Arztes und mit ein bisschen schlechtem Gewissen von Sr. Barbara wurde also brav chinesische Medizin verabreicht. Das Ergebnis war verblüffend. Die befürchtete neuerliche Chemotherapie war über Jahre nicht mehr notwendig. Durch dieses Ereignis motiviert, machte sich die Generaloberin auf den Weg, ein eigenes komplementäres Zentrum zu gründen. Bei der Feier anlässlich des 5-jährigen Jubiläums freuten sich die Gäste darüber, erstmals diese sehr persönliche und emotionale Gründungsgeschichte des elisana gehört zu haben.
G. KOLB
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