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Der reiche Schatz der Geschichte

Der reiche Schatz der Geschichte

Geschichtsprojekt anlässlich des Jubiläums 275 Jahre Elisabethinen in Linz im Jahr 2020

 

Im Juli 1745 machte sich Ernestine von Sternegg von Wien nach Linz auf. Hier wollte sie gemeinsam mit ihren Mitschwestern ein Elisabethinen-Kloster mit angeschlossenem Krankenhaus errichten. Dies war der Beginn einer grandiosen Erfolgsgeschichte, der ohne Unterbrechung bis zum heutigen Ordensklinikum heraufführt. Die Aufarbeitung der spannenden 275-jährigen Geschichte des Linzer Konvents und seines Krankenhauses legten die Elisabethinen Linz-Wien bereits vor einem Jahr in die Hände von rubicom.

Der Sorgfalt von Generationen von Ordensschwestern der Elisabethinen ist es zu verdanken, dass das Archiv von Orden und Krankenhaus in Linz einen Fundus an historischen Fotos und Dokumenten bereithält. Den ersten Schritt im großangelegten Projekt stellte daher der einheitliche Aufbau eines Archivs dar. Vorhandenes Schriftgut und Bildzeugnisse wurden dabei strukturiert, in einem Findbuch vermerkt und abschließend verpackt.

An den Archivaufbau schließt sich nahtlos die Recherchephase an. Hierbei werden Quellen gesichtet, transkribiert, analysiert und interpretiert. Über bereits im Vorfeld recherchierte Meilensteine der Historie der Elisabethinen werden die Quellen eingeflochten, um abschließend eine in sich geschlossene Gesamterzählung zu bilden. Pünktlich zum Jubiläum wird die ereignisreiche Geschichte der Elisabethinen in Linz der Öffentlichkeit präsentiert.

Primärquellen als Basis

Die entstehende Chronik der Elisabethinen speist sich vor allem aus der Erschließung der reichhaltigen Primärquellen aus den Archivbeständen der Elisabethinen. Dazu gehören so wertvolle Dokumente, wie die Gründungsurkunde und Dekrete aus der kaiserlichen Hof-Administration der Kaiserin Maria Theresia, Aufnahmebücher, die weit bis ins 18. Jahrhundert zurückreichen, zahlreiche Dokumente aus dem regen Schriftverkehr vieler Oberinnen mit Behörden, Stiftern, dem bischöflichen Ordinariat und Regierungsstellen. Auch rund um den Klostersturm unter Kaiser Josef II. finden sich originäre Aufzeichnungen in den Annalen und erlauben Einblicke in eine der vielen Bewährungsproben, die Konvent und Krankenhaus in ihrer Geschichte bereits bewältigt haben.

Konvent und Krankenhaus gleich gewichten

Die entstehende Chronik wird keine reine Krankenhaus-Geschichte sein, sondern das Zusammenspiel von Konvent und Krankenhaus durch den Verlauf von 275 Jahren nachzeichnen. Denn der Orden legte vor allem ein Werte-Fundament, das zum Erfolgsgeheimnis von Konvent wie Krankenhaus gehört. Die über einen so langen Zeitverlauf historisch gewachsenen Werte, die sich bis in die Werte- und Kulturarbeit von heute ziehen, finden ebenso Berücksichtigung, wie Änderungen der Organisation, der medizinischen Standards. Die Elisabethinen dürfen bei aller Bescheidenheit zurecht eine Pionierrolle im Gesundheitswesen Oberösterreichs für sich beanspruchen. Gegründet für die Versorgung sozial schwacher Frauen, waren Orden und Krankenhaus lange Zeit eine unverzichtbare Institution.

Im 20. Jahrhundert gelang der beeindruckende Weg zur Spitzenmedizin, der erst jüngst im Zusammenschluss und in der Neu-Positionierung des Ordensklinikums Linz einen vorläufigen Höhepunkt fand. Auch diesen jüngeren Entwicklungen seit 1945 bis heute wird die Chronik nachspüren. Dazu gehören auch Oral History Interviews mit zahlreichen Zeitzeuginnen, um so auch persönliche Erinnerungen von Menschen, die Jahrzehnte hindurch bei den Elisabethinen tätig waren, in die Geschichte zu integrieren.

 

G. OBERMÜLLER

 


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