Mit der Übergangspflege St. Elisabeth komplett
Zentrum für Menschen im Alter
Die Pflege und Versorgung der älteren Generation nimmt in unserer Gesellschaft einen immer bedeutenderen Stellenwert ein. Gerade im städtischen Bereich sind Senior*innen zum großen Teil nicht mehr in die Großfamilie eingebettet und daher im Alter oft auf sich allein gestellt. Abhilfe schafft hier die mobile Pflege, aber auch sie kann schlussendlich nicht alles leisten.
DIE ELISABETHINEN HABEN in der Neukonzeption des Standorts Wien Mitte diese Herausforderung bereits vor zehn Jahren erkannt und innovative Ideen zur Versorgung der älteren Generation entwickelt. Mit dem Baustart im Jahr 2015 erfolgte die schrittweise Umsetzung. Heuer, ganze sieben Jahre später, wird der Bau vollendet. Und seit Mai ist das Zentrum für Menschen im Alter mit allen neuen Einrichtungen vervollständigt.
Seit mehr als 300 Jahren Gesundheitsversorger in Wien
Seit der Gründung des Konvents im Jahr 1709 gibt es in Wien neben dem Kloster, ganz dem Charisma des Ordens folgend, auch ein Spital. Das St. Elisabeth Spital war über zwei Jahrhunderte lang ein Frauenspital, in dem Frauen aus der ärmsten Gesellschaftsschicht liebevolle Pflege durch die Ordensfrauen und medizinische Hilfe erfuhren. Heute sorgt das Franziskus Spital, Standort Landstraße, für die Remobilisation und Gesundung von Menschen im Alter, mit dem Ziel ein eigenständiges Leben zu Hause wieder aufnehmen zu können. Dafür stehen in der Akutgeriatrie 24 Betten für einen stationären Aufenthalt von drei Wochen und in der Tagesklinik 15 Plätze für eine ambulante Therapie zur Verfügung. Wenn das eigenständige Leben in den eigenen vier Wänden dann doch nicht mehr möglich ist und auch Pflege und Betreuung durch Angehörige nicht mehr geleistet werden kann, bleibt oft nur mehr die Übersiedelung in eine Langzeitpflege. Und auch dafür gibt es ein Angebot im Zentrum für Menschen im Alter in Wien Mitte, denn seit Anfang 2022 ist auch der Neubau des Souveränen Malteser Ritterordens eröffnet. Im neuen Haus und in einem Teil des frisch renovierten Klosters der Elisabethinen befinden sich nun rund 70 Plätze für pflegebedürftige Senior*innen. Das Malteser Ordenshaus bietet in den neuen Räumlichkeiten ein behütetes und umsorgendes Umfeld mit professioneller Pflege bis zum Lebensende. Das Angebot reicht vom betreuten Wohnen bis hin zur Betreuung in der höchsten Pflegestufe.
Anlaufstelle bei unklarem Pflegebedarf
Eine wichtige Drehscheibe zwischen dem Akutbereich und der Langzeitpflege ist die seit Anfang Mai eröffnete St. Elisabeth Pflege, eine Übergangspflege und eine 100-%-Tochter der elisabethinen linz-wien gmbh. Die Einrichtung befindet sich am Standort Wien Mitte im Erdgeschoß, direkt am zentralen Eingang und dem zentralen Empfang gelegen. Mit 39 Plätzen steht sie vor allem Senior*innen zur Verfügung, deren Pflegebedarf noch unklar ist und die zum Aufnahmezeitunkt nicht eigenständig und ohne 24-Stunden-Betreuung leben können. Dies kann z.B. die Zeit nach einer Krankheit oder einem Spitalsaufenthalt oder auch einem akuten Notfall zu Hause betreffen. In den ersten Tagen und Wochen des Aufenthalts wird der weitere Bedarf der Unterstützung durch ein multiprofessionelles Team abgeklärt. Danach werden die Bewohner*innen in einem maximal 3-monatigen Aufenthalt auf den Weg nach Hause oder auch in eine weitere für sie passende Einrichtung vorbereitet. Die Einbindung der Angehörigen und eine aktivierendtherapeutische und ganzheitliche Betreuung stehen in der St. Elisabeth Pflege im Mittelpunkt. Das Konzept dazu wurde bereits im Jahr 2015 gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien (FSW) entwickelt und im Jahr 2021 aktualisiert und verfeinert. In enger Kooperation mit der Stadt Wien werden alle Pflegeplätze durch den FSW belegt und durch einen Tagsatz finanziert. Die Aufnahmen und Entlassungen erfolgen ebenso in direkter Absprache mit dem Case-Management des FSW. Durch die Nachbarschaft im Haus mit dem Franziskus Spital und dem Malteser Ordenshaus sowie deren Angebote für die ältere Generation können die Bewohner*innen der Übergangspflege bei Bedarf auch innerhalb des Standorts in die für sie passende Einrichtung wechseln, der Stress an einen neuen und wieder unbekannten Ort gebracht zu werden entfällt.
Auch den schweren Anfang mit einem Lächeln meistern
Der Start der St. Elisabeth Pflege ist wie bei jeder neuen Inbetriebnahme kein einfacher: Das Personal ist auf Grund des allgemeinen Pflegepersonalmangels knapp, viele kleine Ausbesserungs- und Verbesserungsarbeiten sind noch zu erledigen, das neue Team muss sich noch im Tun kennenlernen und das Haus noch mit Bewohner*innen voll werden, damit das Leben in der neuen Übergangspflege zu pulsieren beginnt. Aber es wären nicht die Elisabethinen, wenn all diese Hürden nicht mit einem Lächeln im Gesicht und dem Bewusstsein, das richtige und vor allem auch etwas Wichtiges für die Menschen zu tun, mit Geduld und auch gelassener Beharrlichkeit genommen werden. Die Einzigartigkeit des Zentrums für Menschen im Alter in Wien ist jedenfalls gewiss und ein leuchtendes Angebot der Elisabethinen, die auch hier ihren Versorgungsauftrag für die älteren Menschen in unserer Gesellschaft in den Mittelpunkt ihres Wirkens stellen.
M. VOGL